Experten attestieren Erdgas als Kraftstoff großes Zukunftspotenzial

Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff ist mehr als eine Brückentechnologie, wenn es um nachhaltige Mobilität geht. Darin ist sich eine Expertenrunde einig, die in Leipzig während des Pressetages auf der AMI 2012 über die Chancen des alternativen Kraftstoffs diskutierte. Eine wachsende Infrastruktur, überzeugende Fahrzeugtechnik und der günstige Preis an der Tankstelle machen Erdgas und Bio-Erdgas zur gefragten Alternative.

Es gibt viele Faktoren, die dafür sprechen, dass Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff eine ernstzunehmende Alternative darstellt. Neben der Unabhängigkeit vom Erdöl und dem hauptsächlich heimisch gewonnenem regenerativem Pendant sieht Michael Niedermeier, Fachreferent des ADAC für Umweltfragen im Verkehr, die Vorteile der umweltschonenden Alternative vor allem in der ausgereiften Fahrzeugtechnik und im niedrigen Kraftstoffpreis. Angesichts des Preiskarussells für Benzin und Diesel müsse man sich nicht nur aus Klimasicht nach Alternativen umsehen, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht. Aus diesem Grund hat der ADAC den VW Passat TSI EcoFuel Anfang des Jahres auch den "Gelben Engel 2012" in der Kategorie "Auto der Zukunft" verliehen.  
Bernd Mayer, Geschäftsführer im VDIK für Technik, Kundendienst und Umwelt, geht davon aus, dass dieses Angebot bei PKW und Nutzfahrzeugen zukünftig weiter wächst. Mit Fiat gehört dem Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller einer der größten Player im Erdgasfahrzeugmarkt an. "Die internationalen Kraftfahrzeughersteller haben lange erkannt, dass ein Umdenken stattfinden muss und beschäftigen sich mit vielen Varianten des grünen Antriebs", so Mayer. "Mit der Weiterentwicklung der Antriebstechnologien verringern wir die Abhängigkeit vom Erdöl und die Klimawirkung des Verkehrs. Der Verbrennungsmotor wird weiterhin eine tragende Rolle spielen. In Verbindung mit Leichtbau und einer zunehmenden Elektrifizierung wird seine Effizienz noch einmal deutlich gesteigert. Auch Erdgas wird dabei insbesondere zusammen mit Biogas künftig eine wichtige Rolle spielen."
Eine wachsende Modellpalette, niedrige Schadstoffwerte und günstige Preise an der Tankstelle: Es gibt viele Vorteile, die für Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff sprechen. Immer wieder in der Kritik steht die Infrastruktur. "Zu Unrecht", meint Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, Vorstandsmitglied der VNG und Aufsichtsratsmitglied der erdgas mobil. "In den vergangenen Jahren hat die Gaswirtschaft einige Millionen Euro in das Tankstellennetz investiert. So sind allein 2011 fast 30 neue Zapfsäulen zwischen Schleswig-Holstein und Bayern in Betrieb gegangen. Insbesondere in Ballungszentren und in Autobahnnähe wurden Lücken geschlossen. 2012 sind bisher acht neue Stationen eröffnet worden und mehr als ein Dutzend sind in Planung. Und auch in die Modernisierung bestehender Anlagen wird investiert." Die Erdgaszapfsäulen werden immer häufiger direkt in die Tankinsel integriert und fristen kein "Randdasein" mehr, durch moderne Kompressoren ist der Tankvorgang in wenigen Minuten abgeschlossen. Zudem entsprechen die aktuellen Zapfpistolen in der Regel den gängigen Modellen für Benzin und Diesel und sind genauso einfach zu bedienen.  
Das Zukunftspotenzial von Erdgas als Kraftstoff sehen Experten vor allem in dem regenerativen Pendant Bio-Erdgas. Dieses wird hauptsächlich in Deutschland produziert, verbessert die sowieso schon gute Umweltbilanz deutlich und kann von allen Erdgasfahrzeugen problemlos getankt werden. Durch neue Techniken wie "Power to gas" kann Bio-Erdgas zudem aus Ökostrom gewonnen werden. Somit wird das Erdgasnetz zu einem Speicher für überschüssige Energie aus Wind, Sonne und Wasser.
Und die Einspeisung von Bio-Erdgas steigt: An über 20 Prozent der mehr als 900 Erdgastankstellen in Deutschland ist der regenerative Kraftstoff erhältlich. An rund 60 Stationen wird bereits reines Bio-Erdgas angeboten, welches gegenüber Benzin ein CO2-Minderungspotenzial von bis zu 97 Prozent hat.


Zahlreiche Politiker besuchen den erdgas mobil-Stand
Wie groß die Bedeutung von Erdgas als Kraftstoff ist, haben auch einige Politiker-Besuche am Stand der erdgas mobil unterstrichen. Im Rahmen von Rundgängen haben sich  mehrere Landtags- und Bundestagsabgeordnete am Stand der erdgas mobil über den alternativen Antrieb informiert – darunter auch Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer. In den einzelnen Gesprächen wurde deutlich, dass eine weitere Verbreitung von Erdgas und vor allem dem regenerativen Pendant Bio-Erdgas durchaus im Interesse der Politik liegt. Zumal die CO2-Emissionen im Straßenverkehr in den kommenden Jahren noch deutlich gesenkt werden müssen, um die festgesetzten Ziele zu erreichen. Nach Ansicht von erdgas mobil ließen sich diese besonders einfach mit einer stärkeren Marktdurchdringung des alternativen Kraftstoffs bewältigen.
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